Irgendwas mit Moral

Geben
alles vergeben und vergessen
abgeben für euch
Gebet Wo finde ich dich, Gott?

Nehmen
den Platz einnehmen
vernehmet die frohe Botschaft
stilles Einvernehmen, manchmal

Reichtum - arm im Geiste
erreichen - verarmen
einflussreich - Armenspeise
was für ein Armutszeugnis

Unternehmer - angestellt
mächtig - hilflos
Machthebel - ausgeliefert
überall Machtzentralen

So ohnmächtig die Macht
So mächtig die Ohnmacht
und das Treiben so zynisch
die Zukunft im Nebel

Irgendwas mit Licht

Licht ins Dunkel bringen
Licht am Ende des Tunnels
Licht erlischt
Licht leuchte
'Regenbogen buntes Licht, deine Farben sind das Leben'

Sein Licht unter den Scheffel stellen
Sein Licht leuchten lassen
Lichterbogen
Taumelndes Licht
'Männer umschwirrn mich wie Motten das Licht'

Lichtpunkt
Laternenlicht
Laserlicht
Irrlichter
'There´s a light, over at the Frankenstein place'

Da ist ein Licht
Seht ihr das Licht
Himmelslicht
Licht des Lebens
'Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen'

In mir die Sonne
In mir die Kraft
In mir die Hoffnung
doch versteckt

Ich sehe Dunkelheit
Ich spüre Verzagtheit
Ich höre Zynismus
massenhaft

Lass mich strahlen
Lass mich losgehen
Lass mich tun
mutig und klar

Machen wir uns etwas vor? 
Wo ist der Friede?
Wo sind die Menschen?
Müssen wir?

Mehr Soldaten haben
Mehr Waffen, Panzer, Abwehrraketen
Mehr Technik, Energie, Wirtschaftswachstum

Weniger Skrupel haben
Weniger Mitleid, Gefühl, Einfühlungsvermögen
Weniger Toleranz, Solidarität, Füreinandereinstehen

Machen wir die Welt kaputt?
Wo ist die Zukunft?
Wo ist das Leben?
Müssen wir wirklich?

Entscheide

Quellenangabe:

Inga Wocker
Männer, Frauen, Städte

Kleine Gedichte zum Schmunzeln, Nachdenken, mal rührend, mal verschlagen, mal lustig, mal verbittert, mal traurig, mal nett, so facettenreich wie Männer, Frauen und Städte.

Din-A6, geheftet, je € 2,60

die Welt zerbrochen
Flucht über blaue Asche
wer ich?
in Splittern

eine Hand
über alle Abgründe hinweg
hält mich fest
Sicherheit
für den Moment

später jedoch
untergetaucht
ein Retter
kein Freund

im absoluten Chaos
in tiefster Verzweiflung
in schwarzer Nacht
wir beide

festhalten
umarmend
Kraft finden
für den nächsten
Absturz

Balanceakt
auf dem Drahtseil
hoch oben
auf der Erde
unmöglich